TRADITIONEN

Am morgigen Tag ist in einigen Bundesländern
der Feiertag „heilige 3 Könige“. Es handelt sich
dabei um einen religiösen Feiertag. Man sagt,
daß an diesem Tag die 3 Könige aus dem
Morgenland, geführt durch den STERN von
Bethlehem, zu Jesus gefunden haben.

Direkt aus meiner Heimat, nämlich aus
Reutlingen kommt die „Mutschel“. Die
Mutschel ist ein sternenförmiges, salziges
Gebäck aus Hefeteig.

Diese gibt es in unserer Gegend immer zum
6. Januar, dem „Sternen“ oder „Mutscheltag“.
Es gibt verschiedene Erzählungen wie es zu
diesem Gebäck gekommen ist.

Die Erste wäre die von den Sterndeutern, da es
dieses Gebäck immer am drei Königstag gab und
gibt.

Die zweite Geschichte handelt davon, das die
Erhebung in der Mitte der Mutschel die
Reutlinger Achalm sein soll und die 8 Zacken
(ich weiß bei mir sind es nur 7 😉 )
zeigen die wichtigsten Handwerkszünfte.

Und die dritte Erzählung ist, daß der Reutlinger
Bäcker Albrecht „Mutschler“ das Gebäck im
14. Jahrhundert erfunden hat. Dies ist im
Reutlinger Heimatbuch auch so belegt.

Unsere Reutlinger Mutschel wird wie folgt
ganz einfach selbst gemacht:

1 kg Weizenmehl Type 550
500 ml Vollmilch 3,5 % Fett
150 g Butter
20 g Salz
30 g Zucker
60 g Hefe (oder 2 P. Trockenhefe)
1 Eigelb

Aus den Zutaten wird ein Hefeteig hergestellt.
Dieser sollte dann an einem warmen Platz so
lange aufgehen, bis er ca. die doppelte Größe hat.

Danach muß der Teig nochmal kräftig geknetet
werden. Nicht wundern wenn der Teig relativ
fest ist, dies muß so sein, damit die Mutschel
beim Backen ihre Form nicht verliert.
Ein kleines Stück wird abgeschnitten und zur Seite gelegt.

Es werden (normalerweise) 8 Zacken aufgeschnitten
und sachte herausgezogen. Aus dem kleinen Stück,
das auf der Seite liegt, wird ein kleiner Zopf geflechtet
und in die Mitte aufgelegt.

Danach sollte die Mutschel nochmal aufgehen, am
besten funktioniert das auf dem Backblech abgedeckt
mit einem Baumwolltuch.

Jetzt bestreicht man das Gebäck mit Eigelb und backt
die Mutschel bei 200 Grad, ca. 30 Minuten im Ofen.

Am besten schmeckt die Mutschel mit Butter,
Marmelade, Nutella oder einfach nur so.

Die Krone des ganzen ist ein Würfelspiel. Das
sogenannten „mutscheln“.

Zu diesem Würfelspiel treffen sich Freunde
und/oder Familie. Es gibt verschiedene Spiel-
Variationen, zum Beispiel „s´nackede Luisle“
oder „Sieben frißt“. Man sitzt beieinander,
spielt und ißt gemeinsam Mutscheln.

Eine schöne UND leckere Tradition.
Vielleicht backt und mutschelt Ihr einfach
auch mal mit Euren Lieben.

Ich wünsche Euch viel Freude damit,
Eure Constanze